Automatisiertes Fahren

Vom assistierten zum autonomen Fahren: Neue Funktionen gemäß SAE-Level 3 werden in den kommenden Jahren in Serie gehen. Mit ersten Testflotten sammeln OEMs und Zulieferer bereits heute Erfahrungen auf Level 4 und Level 5. IAV forscht seit mehr als 20 Jahren an Sensorik, Funktionsentwicklung und Algorithmen – und hat seine Kompetenz bereits in zahlreichen Serien- und Forschungsprojekten unter Beweis gestellt.

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Unsere Autos werden immer intelligenter: vernetzte Fahrerassistenzsysteme und autonome Fahrfunktionen sorgen für mehr Verkehrssicherheit und -effizienz, außerdem steigern sie die Reichweite von Elektrofahrzeugen. Kommt zu den intelligenten Assistenten noch die Vernetzung mit der umgebenden Infrastruktur hinzu, können Fahrzeuge in der grünen Welle mitfahren, zu einem optimierten Verkehrsfluss beitragen oder die letzte Meile zum öffentlichen Nahverkehr überbrücken. So sieht smarte Mobilität aus.

Wir sind ein starker Engineering Partner für das vernetzte automatisierte Fahren und decken die komplette Bandbreite an Entwicklungsaktivitäten in diesem Bereich ab. Dafür beschäftigt IAV mehr als 700 Experten für vernetztes automatisiertes und autonomes Fahren. Ihnen stehen eine erstklassige Ausstattung und ein eigenes Testgelände zur Verfügung, zudem können sie auf unser breites Kompetenzspektrum für das gesamte Fahrzeug zurückgreifen.

Bei der Entwicklung autonomer Fahrfunktionen setzen wir auf aktuelle Methoden wie umfangreiche Simulationen, Test-Automatisierung und künstliche Intelligenz (KI) und bauen auf unsere in der Branche anerkannte Serienerfahrung und Systemkompetenz auf: IAV beherrscht alle Entwicklungsschritte bis hin zur finalen Systemfreigabeempfehlung. Eine enge Kooperationen mit Universitäten und Partnern garantiert dabei, dass wir immer auf dem neusten Stand der Technik sind. Mit unserem Blick fürs Detail und das ganze System konnten wir bereits viele Projekte mit OEMs und Tier 1-Zuliefern erfolgreich abschließen.

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Fahrerassistenz auf dem Weg zum autonomen Fahren

Wir entwickeln sämtliche Funktionen für Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) – von der Idee bis zur Serie. Und wir integrieren sie zuverlässig und effizient in jede Fahrzeugumgebung. Viele dieser Systeme werden heute bereits in Fahrzeugen eingesetzt, allerdings steigen die Anforderungen an sie permanent, beispielsweise durch das europäische Neuwagen-Bewertungsprogramm (NCAP). Zudem gibt es immer neue Weiterentwicklungen wie die Kombination von ACC und Spurhalteassistent: Dadurch wird es möglich, in komplexen Situationen sowohl zu bremsen als auch auszuweichen.

Das erfordert mehr Sensoren sowie neue, komplexere Funktionen. Um solche fortschrittlichen ADAS-Lösungen entwickeln zu können, arbeiten unsere Experten aus den unterschiedlichen Themengebieten eng zusammen. Dabei setzen sie verstärkt auf die Simulation neuer Funktionen: Schon früh im Entwicklungsprozess können sie durch den „Concept-in-the-Loop“-Ansatz Sensoren, Aktoren und Funktionen schnell bewerten und dadurch Entwicklungszeit und -kosten reduzieren. Außerdem gewinnen wir durch die Kombination verschiedener Methoden ein besseres Verständnis von Funktionen und Systemen.

  • Virtuelle Funktionsentwicklung

    Kürzere Entwicklungszyklen ermöglicht auch die virtuelle Funktionsentwicklung. Mit ihrer Hilfe können wir selbst komplexe Systeme innerhalb kurzer Zeit entwickeln und sind damit für alle künftigen Anforderungen bestens aufgestellt. Für die virtuelle Fraktionsentwicklung nutzen wir aktuelle Technologien wie Digital Twins (sie ermöglichen Rapid Prototyping sowie Entwicklung und Test ohne Hardware) und künstliche Intelligenz (um Informationen aus allen Entwicklungsstufen automatisiert zu nutzen und die Qualität der gesamten Prozesskette zu erhöhen). Auf allen SAE-Leveln setzen wir konsequent auf Automatisierung, etwa bei der Testfallgenerierung und -auswertung. So erreichen wir eine optimale Auslastung der SiL- und HiL-Prüfstände (24/7) und steigern die Effizienz und Geschwindigkeit der Entwicklung. Mit unserer CoMPASS-Methode (Comprehensive Model Based Predictive Analysis for Scenario Selection) können wir zielgerichtet automatisiert Testszenarien generieren, ohne Abstriche bei der Aussagekraft der Tests erheblich Zeit einzusparen.

  • Prüfgelände

    In der Praxis testen wir assistierte Fahrfunktionen auf unserem Prüfgelände in Altenburg. Es steht sieben Tage die Woche rund um die Uhr zur Verfügung und erlaubt dank seiner langen Strecke von mehr als zwei Kilometern auch Tests bei hohen Geschwindigkeiten. Das Prüfgelände in Altenburg verfügt über eine umfangreiche Test- und Messinfrastruktur, darunter Dummys, Lenkroboter sowie einer mobilen Lichtsignalanlage. Dank einer eigenen Ladeinfrastruktur sind Tests von Elektrofahrzeugen problemlos möglich.

Vernetztes Autonomes Fahren ist die Zukunft der Mobilität

Es wird in den kommenden Jahren zunächst in speziellen Bereichen wie der Logistik, als People Mover auf der letzten Meile oder beim Automated Valet Parking (AVP) zum Einsatz kommen. Langfristig werden aber auch Pkws auf öffentlichen Straßen autonom unterwegs sein. Hohe Automatisierungslevel versprechen ein völlig neues Fahrerlebnis – als Königsdisziplin sind sie allerdings auch besonders anspruchsvoll. Unsere Experten machen die damit verbundene Komplexität beherrschbar und überführen neue Lösungen mit Sicherheit in die Serie.

Unseren Kunden bieten wir eine komplette Software-Lösung an, die modular aufgebaut ist, alle wesentlichen Teilfunktionen des autonomen Fahrens abdeckt und sich problemlos an künftige Anforderungen anpassen lässt (zum Beispiel an neue Sensorik oder geänderte gesetzliche Anforderungen). Zu den enthaltenen Teilfunktionen auf Basis von einzigartigem IAV-Know-how gehört neben der präzisen Lokalisierung auch die übergreifende Datenfusion zur Umfelderkennung, wobei wir neben fahrzeugeigenen auch externe Daten – etwa von der umgebenden Infrastruktur oder aus der Cloud – berücksichtigen können. Teil unserer Softwarelösung ist auch embedded-erprobte Model Predictive Control (MPC), die die Längs- und Querführung regelt. Ausgehend von der intelligenten Manöverauswahl, werden Trajektorien vorausschauend optimiert und die Fahrzeugaktuatorik angesteuert. Dabei berücksichtigt MPC Fahrsicherheit und -komfort gleichermaßen.

  • Unserer Software-Lösung

    Unsere Software-Lösung hat ihre Leistungsfähigkeit bereits in zahlreichen Projekten unter Beweis gestellt. So ist der von IAV entwickelte Shuttle HEAT („Hamburg Electric Autonomous Transportation“) seit 2019 in Hamburg im praktischen Einsatz und wird 2021 Fahrgäste im Regelbetrieb transportieren. Autonome Fahrfunktionen von IAV sind auch in vergleichbaren Projekten in Berlin und Leipzig erfolgreich im Einsatz. Zudem arbeiten wir bereits mit namhaften Kunden an Serienlösungen, wo wir uns neben den Fahrfunktionen auch mit Themen wie DriveRecorder, Fernsteuerung, zentrale Betriebsführung und der Verbindung des Fahrzeugs mit der umgebenden Infrastruktur oder Diensten aus der Cloud beschäftigen.

  • Mobilitätskonzepte

    Autonome Fahrfunktionen werden in Zukunft auch völlig neue Mobilitätskonzepte und Geschäftsmodelle ermöglichen. Darum stehen wir bereits heute im permanenten Austausch mit Verkehrsunternehmen sowie Dachverbänden und beraten sie sowohl technisch als auch betriebswirtschaftlich beim Aufbau des gesamten Systems. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl die allgemeinen Trends im Bereich der Mobilität als auch die speziellen technischen Anforderungen an Services auf Basis des hochautomatisierten Fahrens (zum Beispiel die Ausstattung von Leitstellen oder Diagnosen für den regelmäßigen Service). Darüber hinaus engagieren wir uns in Standardisierungsgremien wie dem Car2Car Communication Consortium (Car2CarCC), C-Roads, ETSI und SAE. Zudem beraten wir Städte und Kommunen. Denn sie profitieren besonders von intelligenten Transportsystemen – durch einen effizienteren Verkehr, eine höhere Luftqualität sowie weniger Unfälle und Staus.

Intelligente Mobilitätsräume

Selbst autonom fahrende Fahrzeuge werden nie ganz ohne die Unterstützung der sie umgebenden Infrastruktur auskommen. So sind Kameras allein beispielsweise in vielen Fällen nicht in der Lage, Ampelsignale sicher einer Fahrspur zuzuordnen. Auch Wechselverkehrszeichen auf Autobahnen mit Zusatzinformationen oder für einzelne Spuren stellen die fahrzeugeigene Sensorik vor große Herausforderungen. In solchen Situationen kann die vernetzte Verkehrsinfrastruktur die autonome Fahrfunktionen unterstützen und durch Zusatzinformationen für mehr Sicherheit sorgen.

Darum wird der Verkehr der Zukunft hochgradig vernetzt sein und sämtliche Verkehrsteilnehmer sowie Infrastrukturen zu Intelligent Transport Systems (ITS) verbinden. So lassen sich zum Beispiel durch die Vehicle2X-Communication (V2X) Unfälle vermeiden und Verkehrsflüsse optimieren. Allerdings müssen dafür neben den Fahrzeugherstellern auch Infrastrukturbetreiber und Verkehrstechnikhersteller eng zusammenarbeiten. Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung mit automatisierten Fahrfunktionen sind wir der ideale Brückenbauer zwischen den verschiedenen Domänen. Das haben wir beispielsweise im Rahmen des Projektes HEAT unter Beweis gestellt.

  • Expertise im Bereich ITS

    Zu unserer Expertise im Bereich ITS gehören neben der Funktionsentwicklung auch die Systementwicklung und -integration, die Algorithmenentwicklung, Applikation, Bauteilverantwortung, Antennen- und EMV-Entwicklung, Fahrzeugaufbau, Funktions-, System- und Fahrzeugtest sowie V2X-Standardisierung und -Gremientätigkeiten.

  • ITS-Infrastruktur

    Unsere Entwickler können bei ihrer Arbeit auf eine umfangreiche ITS-Infrastruktur zurückgreifen – zum Beispiel V2X- und HAD-Versuchsfahrzeuge, mobile intelligente Infrastruktureinheiten, V2X-Plug-and-Play-Systeme, V2X-Simulationstools, das IAV-Simulationstool Scene Suite für Fahrerassistenzsysteme und eine EMV-Messkammer.

Referenzen

Für IAV sind Fahrerassistenzsysteme und autonomes Fahren keine neuen Themen: Schon 1995 haben wir mit der ACC-Forschung begonnen, 2003 ein erstes Fahrzeug gemäß SAE-Level 2+ realisiert und 2017 vollautomatisiertes Fahren nach Level 4 demonstriert. Ein Highlight war auch die Entwicklung des Renault SYMBIOZ: Gemeinsam mit dem französischen Autobauer haben wir die Architektur und das System für Level 4 in dem Demonstrationsfahrzeug entwickelt. Seit 2019 ist der von IAV entwickelte automatisiert fahrende Kleinbus HEAT („Hamburg Electric Autonomous Transportation“) auf einer Strecke in der Hamburger HafenCity unterwegs. 2021 wird er dort eines der Vorzeigeprojekte im Rahmen des ITS-Weltkongresses sein.

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