Alternative Antriebe: IAV und Massachusetts Institute of Technology starten gemeinsames Forschungsprojekt

23.06.2021  — 

Berlin. Der Engineering-Spezialist IAV und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) bündeln ihre Expertise für ein gemeinsames Forschungsvorhaben, für das sie innovative Antriebsarten basierend auf Wasserstoff, Elektrifizierung, Hybridisierung und Methanverbrennung in Heavy Duty Trucks vergleichen und bewerten. Ziel der transatlantischen Forschung ist, das passende Antriebskonzept gemäß der jeweiligen Einsatzzwecke und Anforderungen auf amerikanischen wie europäischen Straßen zu ermitteln – und damit den CO2-Footprint im Schwerlastverkehr maximal zu reduzieren.

us technik h2 verbrenner mit iav

IAV baut seine praxisbezogene Forschung im Bereich alternativer Antriebe weiter aus, und kooperiert dabei mit einer renommierten internationalen Forschungs- und Bildungseinrichtung. Im Rahmen eines zunächst bis zum Frühjahr 2022 geschlossenen Forschungsprojekts vergleichen und bewerten IAV und das Team unter Prof. William Green des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA, alternative Antriebsarten für schwere Nutzfahrzeuge. Neben dem E- und CNG-Antrieb stehen insbesondere die Wasserstoffverbrennung und die Brennstoffzelle im Fokus der bilateralen Untersuchung.

IAV bringt seine Expertise aus internen Forschungsprojekten und experimentellen Untersuchungen an Forschungsmotoren zu realen Verbräuchen, Motor- und Emissionsverhalten ein. Dagegen liefert das MIT Informationen und Know-how zu spezifischen Anwendungsfällen in den USA, Fahrzyklen und Fahrzeugen.

Von den Ergebnissen sollen insbesondere Unternehmen im Bereich der Wasserstoffmobilität profitieren, allen voran europäische wie US-amerikanische Nutzfahrzeug- und Komponentenhersteller von Brennstoffzellen, Injektoren oder Tanksystemen. „Wir möchten das Wissen über alternative Antriebsarten und speziell Fahrzyklen auf dem US-Markt unseren Kunden zugänglich machen“, sagt Carsten Rinka, Executive Vice President of Sales bei IAV.

«Die Vielfalt an alternativen Antrieben erfordert jedoch eine hochwertige Bewertungs- und Optimierungsmethodik. Ziel der Zusammenarbeit ist es daher, passende Konzepte für entsprechende Anforderungen und Anwendungsfälle im Bereich der Nutzfahrzeuge auszuwählen – und damit den CO2-Footprint maximal zu reduzieren.»

Carsten Rinka — Executive Vice President of Sales bei IAV

Durch die Kooperation mit dem MIT erhält IAV Zugang zu relevanten Informationen über Nutzfahrzeugantriebe für den U.S. amerikanischen Markt, basierend auf realen Streckenprofilen und Fahrverhalten. „Auf dieser Basis können wir dann einen Vergleich zu europäischen Antriebskonzepten ziehen“, sagt Rinka. In Europa engagiert sich IAV bereits stark in der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV), einem weltweiten Netzwerk von Unternehmen, Forschungsstellen und Fördergebern. Auch für das MIT bietet der Methodenaustausch Vorteile, wie Professor Green verdeutlicht: „Das Know-how der IAV bei der Feinauslegung von Motoren und Betriebsstrategien für hohe Wirkungsgrade hat es uns ermöglicht, schnell und präzise eine viel größere Bandbreite an Fragen zu beantworten, als ich es für möglich gehalten hätte.“

Die ersten Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen in der zweiten Jahreshälfte 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt werden, der Abschlussbericht soll 2022 erscheinen.

Über IAV

IAV ist mit mehr als 8000 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Engineering-Partner der Automobilindustrie. Das Unternehmen entwickelt seit über 35 Jahren innovative Konzepte und Technologien für zukünftige Fahrzeuge und setzte 2020 rund 896 Mio. Euro um. Zu den Kunden zählen weltweit alle namhaften Automobilhersteller und Zulieferer. Neben Fahrzeug- und Antriebsentwicklung ist IAV bereits frühzeitig in die Elektromobilität und das autonome Fahren eingestiegen und ist heute einer der führenden Entwicklungsdienstleister auf diesen Gebieten. Neben den Entwicklungszentren in Berlin, Gifhorn und Chemnitz/Stollberg verfügt IAV über weitere Standorte u.a. in München, Sindelfingen und Ingolstadt sowie in Europa, Asien als auch in Nord- und Südamerika.