Für mehr Effizienz in der Hardware-Entwicklung

31.03.2022  — 

Virtuelle Entwicklungsmethoden bescheren Fahrzeugherstellern klare Vorteile: Weniger Hardware-Prototypen, reduzierte Entwicklungskosten und kürzere Time-to-Market Zyklen sind hier vorrangig zu nennen. Auch IAV will mit einer neuen Methodik der simulationsgestützten Entwicklung Synergien im Bereich Antriebssysteme heben. Ronny Mehnert, Abteilungsleiter Powertrain & E-Traction Simulation erklärt den innovativen Ansatz und seine Wirkung.

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Der Einsatz digitaler Entwicklungsmethoden ist bei IAV in vielen Technologiefeldern geübte Praxis. Was ist neu im Bereich Antriebssysteme, was derzeit umgesetzt wird?

Wir haben die Berechnungsabteilung portfolioorientiert aufgestellt, d.h. in den Teams, die wir gebündelt haben, sind Experten an Bord, z.B. für Strömungsmechanik, Systemanalysen, Festigkeit, Mehrkörperanalysen oder NVH. Diese Teams können im Querschnitt agieren und für ein Portfolioelement einen kompletten Entwicklungsprozess bis zur virtuellen Freigabe darstellen. Das ist etwas ganz Neues. Wir geben dem Thema virtuelle Entwicklung neuen Schwung, um gesamtheitlich neue Lösungen von der Komponente bis zum System zu generieren, beispielsweise für Themen der E-Traktion, Batterietechnologie, Thermomanagement oder Antriebssysteme.

Wie „funktioniert“ der neue Ansatz in der Praxis?

Früher wurde ein Simulationsmodell von unterschiedlichen Abteilungen für ihre jeweiligen Zwecke mehrfach erstellt, was Zeit und Geld kostete. Jetzt wird durch die Bündelung von Experten in einem Team beispielsweise künftig nur noch ein Mastermodell entwickelt und Teilmodelle abgeleitet. Dadurch werden wir effizienter, können drängende Kundenanfragen schneller beantworten und werden am Markt noch positiver wahrgenommen. Wenn wir die geballte Expertise in einem Team verorten, sind wir in der Lage, das Wissen aus anderen Teildomänen interagieren zu lassen, um neue Lösungsvorschläge zu generieren. Unsere Methodik zahlt wesentlich auf das neue Zielbild von IAV als Tech Solution Provider ein.

Welches Ziel hat man sich gesetzt?

Bislang arbeiten wir in der Entwicklung zu 70 bis 80 Prozent mit Versuchen und vielleicht zu 30 Prozent mit Simulationen. Im digitalen Zeitalter muss es unser Ziel sein, mehr als 60 Prozent mit der virtuellen Entwicklung zu realisieren und eher mit hochwertigen Versuchen zu unterlegen. Darauf zielt die neue Portfolioorientierung ab. Wir wollen in der Hardware-Entwicklung schlagkräftig und effizient werden und die Brücke zur Funktionsentwicklung schlagen. Die Methodik setzen wir schon heute in diversen Entwicklungsprojekten ein. Unser Ziel ist es, künftig noch stärker in den Markt hineinzugehen.

 

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Ronny Mehnert
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Email: ronny.mehnert@iav.de