3 Fragen an Professor Dr. Franz Korf
Im Forschungsprojekt „SecVI: Security for Vehicular Information“ arbeiten Teams aus Wissenschaft und Entwicklung eng zusammen. automotion hat mit dem Projektkoordinator Professor Dr. Franz Korf gesprochen, der am Department Informatik der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg lehrt.
Für SecVi-Projektkoordinator Professor Dr. Franz Korf von der HAW in Hamburg ist klar, dass der zunehmende Vernetzungsgrad von Fahrzeugen künftig mehrstufige Sicherheitslösungen erfordert.
automotion: Professor Korf, welchen Anforderungen müssen Cyber-Security-Systeme heute gerecht werden?
Viele Funktionen im Fahrzeug – auch sicherheitskritische – basieren auf Software. Damit besteht potenziell auch die Gefahr von Cyber-Attacken.

«Erschwerend kommt hinzu, dass sich Angriffe in Zukunft über das Netz nicht nur gegen einzelne Autos, sondern ganze Fahrzeugflotten richten können.»
— Projektkoordinator für "Security for Vehicular Information"
Cyber-Security-Systeme, die aus mehreren ineinandergreifenden Teilsystemen bestehen, müssen deshalb bei fortschreitender Konnektivität Angriffe erkennen, bewerten und Gegenmaßnahmen einleiten können.
automotion: Wie profitieren Projekte, wenn sie in einer Partnerschaft realisiert werden?
Im SecVI-Projekt greifen unterschiedliche IT-Sicherheitstechnologien ineinander, sodass alle Projektpartner von ihren sich ergänzenden Expertisen profitieren. Mit IAV, der easycore GmbH und der HAW Hamburg mit zwei Forschungsgruppen kommen drei Partner zusammen, die jeweils einen anderen Background ins Projekt einbringen. IAV verfügt über die notwendige technologische Expertise, um die Security-Anforderungen gemäß der UNECE-Vorgaben ganzheitlich abzubilden.
automotion: Warum haben Sie sich gemeinsam für einen dreistufigen Ansatz entschieden?
Im SecVI-Projekt integrieren wir zwei unterschiedliche Technologien in das Automotive Cyber Defense Center (ACDC): den ECU-Schutz (Electronic Control Unit) durch Firewall-basierte Technologien sowie eine SDN-basierte (Software-Defined Networking), angriffsresistente Netzwerkarchitektur. Da es nicht die eine ausgezeichnete Security-Technologie gibt, die alle Angriffe abblocken kann, müssen zum Schutz einer Fahrzeugflotte mehrere Technologien ineinandergreifen. Und genau das machen wir im SecVI-Projekt.
Der Artikel erschien in der automotion 01/2021, dem Automotive Engineering-Fachmagazin von IAV. Hier können Sie die automotion kostenfrei bestellen.