Direkter Draht zu den Helfern

IAV appliziert Notrufsysteme in Fahrzeugen und begleitet deren Zertifizierung

Ab Ende März 2018 müssen Neufahrzeuge in der EU mit einem Notrufsystem ausgestattet sein. IAV begleitet seine Kunden bei der Einführung der neuen Funktion in Pkw und Nutzfahrzeugen – von der Vorentwicklung über Integration und Applikation bis hin zum Test und zur Unterstützung bei der Zertifizierung.

Die neue Funktion kann und soll Leben retten. Stellt das Auto einen Crash fest, ruft das Notrufsystem automatisch in einer Notrufzentrale an und übermittelt Daten zum Zustand des Fahrzeugs und zum Ort des Geschehens. Ebenfalls integriert ist eine Sprachfunktion: Über eine Freisprecheinrichtung können Mitarbeiter der Notrufzentrale in das Fahrzeug hineinhören und mit den Insassen Kontakt aufnehmen. Dafür verfügt das Notrufsystem über eigene Lautsprecher und gegebenenfalls eine eigene Energieversorgung. Lediglich die bereits im Auto vorhandenen Mikrofone werden in der Regel auch für die Kommunikation mit den Helfern genutzt.

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Verständigung auch unter schlechten Bedingungen

Das Notrufsystem stellt besonders hohe Anforderungen an die Sprachqualität. „Auch bei lauten Umgebungsgeräuschen muss eine Verständigung noch möglich sein – selbst wenn an einer Hauptverkehrsstraße Schallpegel von 90 dBA auftreten“, sagt Dr. Thomas Rohdenburg, Fachreferent für Sprache im Auto bei IAV. „Für uns bedeutet das: Obwohl die Algorithmen im Notrufsystem denen in der normalen Freisprecheinrichtung grundsätzlich gleichen, müssen wir bei der Applikation auf optimale Verständlichkeit achten.“ Das betrifft Eigenschaften wie die Wiedergabelautstärke, die Sprachqualität in Richtung Notrufzentrale, den Frequenzgang sowie die Unterdrückung von Rückkopplungen.

Ob das Notrufsystem auch unter ungünstigen Randbedingungen alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt, wird bereits bei der Applikation der Systeme überprüft. IAV begleitet seine Kunden bei dem gesamten Entwicklungsprozess. „Wir stimmen die Algorithmen individuell auf jedes Fahrzeugmodell ab, weil es große Unterschiede bei der Akustik gibt“, berichtet Rohdenburg. „Dann führen wir exakt die gleichen Tests durch, die später bei der Zertifizierung vorgeschrieben sind.“ Dafür stehen im IAV-Entwicklungszentrum Gifhorn drei Audiomessplätze mit modernster Technik zur Verfügung. In schallgedämmten Messkammern lassen sich Pkw und Nutzfahrzeuge untersuchen, wobei unter anderem aufgezeichnete Fahrgeräusche für realistische Messbedingungen sorgen. „Unsere Testeinrichtungen sind selbstverständlich prototypensicher“, betont Rohdenburg. „Alle Bereiche sind abgesichert, sodass keine vertraulichen Informationen nach außen dringen können.“

Unterstützung im Zertifizierungslabor

Mit der so gewonnenen Bedatung können die Fahrzeuge ihren Test im Zertifizierungslabor antreten. Hier sind in der Regel IAV-Experten vor Ort, weil sich die Prototypen bzw. Vorserienfahrzeuge in ihrem akustischen Verhalten von den Serienmodellen unterscheiden können. „Falls nötig, können wir die Bedatung des Notrufsystems im Zertifizierungslabor noch anpassen, damit es alle Anforderungen erfüllt“, erklärt Rohdenburg. „So stellen wir sicher, dass die Zertifizierung erfolgreich verläuft.“

Bisher hat das IAV-Team mehr als ein Dutzend Zertifizierungen begleitet – vor allem in Russland, wo ein Notrufsystem in Neufahrzeugen bereits seit 2016 vorgeschrieben ist. „Wir verfügen bei der Abstimmung von Freisprecheinrichtungen über eine langjährige Erfahrung“, so Rohdenburg. „Bei Notrufsystemen sind wir von Beginn der Entwicklung bis zur Zertifizierung an der Seite unserer Kunden – das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal.“

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