Ein zweites Leben für E-Auto-Batterien

Nachhaltigkeit ist das zentrale Thema bei der Entwicklung von Hochvoltbatterien. Mit der Batterie im Eco-Design hatte IAV bereits eine Blaupause geliefert, wie Stromspeicher von der Herstellung bis zum Recycling sowohl CO2 als auch Kosten einsparen können. Michael Clauß, Fachreferent für Batteriesysteme bei IAV erläutert, wie sich mit dem neuen Konzept „Eco Design 2.0“ die Ökobilanz von Batterien weiter steigern lässt.

Worum geht es beim Konzept Eco-Design 2.0?

Mit dem neuen Konzept gehen wir noch einen Schritt weiter als die Erstversion (Eco-Design 1.0) in Richtung „Second Life“ der Batterie. Um die Batterie präzise auf die Anforderungen in einem zweiten Lebenszyklus auszurichten, müssen wir modularer werden. Also planen wir anstatt eines großen Batteriegehäuses gleich mehrere kleinere Submodule. Dadurch brauchen wir dann für eine Zweitverwendung nicht das gesamte System auseinanderzubauen. Zwar geben wir dadurch etwas Energiedichte ab, können den CO2-Fußabdruck aber signifikant reduzieren, wenn Second Life und Recycling entsprechend berücksichtigt werden. Ebenfalls neu berücksichtigt wird das Thema „Cell to Pack“ – der Einsatz von größeren Modulen, um Gehäusestrukturen einzusparen. Hinzu kommen Konzepte im Bereich Thermal Propagation. Auf dem Internationalen Wiener Motorensymposium im April werden wir einen Demonstrator von Eco-Design 2.0 ausstellen.

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"Unser neues Konzept zahlt maßgeblich auf einen der wichtigsten Trends auf dem Batteriemarkt ein: Nachhaltigkeit."

Michael Clauß — Fachreferent für Batteriesysteme bei IAV

Welchen Beitrag leistet das Eco-Design 2.0 zum Thema Nachhaltigkeit?

Nach internen Berechnungen von IAV sinken dadurch die Herstellungskosten für Kernelemente der Batteriemodule um 31 Prozent. Die Lebenszyklusanalyse verbessert sich um 51 Prozent. Das höhere Gewicht der Batterie mit den Auswirkungen auf den Energieverbrauch haben wir ausgewiesen.

Welche Batterietechnologie wird sich künftig am Markt durchsetzen?

Das Unternehmen Samsung hat bereits eine Serienfertigung für Festkörperelektrolytzellen angekündigt. Das ist ein Game-Changer, weil zu erwarten ist, dass sich die Energiedichten dadurch noch einmal um gut ein Drittel erhöhen lassen. Dies könnte auch der Lithium-Ionen-Technologie noch einmal ein deutlich höheres Potenzial geben.