Modernes und robustes Bedienterminal für Landmaschinen

Neue Generation CEBIS Touch für CLAAS-Landmaschinen – Serienstart Oktober 2017

Neue Generation eines Erfolgsmodells: IAV hat für CLAAS das Anzeige- und Bediensystem CEBIS (CLAAS elektronisches Bordinformationssystem) weiterentwickelt. Die neue Generation verfügt über deutlich mehr Rechenleistung und ein größeres Display. Zudem können sich die Nutzer auf eine überarbeitete Bedienoberfläche freuen, die sich an den Benutzerschnittstellen moderner CE-Geräte orientiert. Das neue CEBIS Touch ist dank der leistungsfähigen Hardware auch für künftige Erweiterungen vorbereitet.

„Das bestehende CEBIS-Modell war technisch nicht mehr auf dem letzten Stand“, berichtet Holger Kaiser, Abteilungsleiter Geräteentwicklung bei IAV. „Das gilt für die CPU, aber auch für das Display.“ In der neuen Version stellt ein Freescale-Mikrocontroller vom Typ i.MX 6 mit 800 Megahertz Taktfrequenz ausreichend Rechenleistung bereit – derzeit in einer Dual-Core-Ausführung, die später durch eine Quad-Core-Variante ersetzt werden kann. Ein weiteres Highlight ist das neue Multitouch-Display: Statt wie bisher 8,4 Zoll Bildschirmdiagonale hat es nun 12,1 Zoll mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Bildpunkten. Der Touchscreen arbeitet kapazitiv und ist dank seiner gehärteten Verglasung robust gegen alle Chemikalien, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Als Betriebssystem kommt in den neuen CEBIS-Geräten Windows Embedded Compact 2013 zum Einsatz, erweitert und angepasst von IAV.

Ästhetisch anspruchsvolle Benutzerschnittstelle

Auch bei der Benutzerschnittstelle hat sich viel getan: „CLAAS hat ein neues Design entwickelt, das ästhetisch sehr anspruchsvoll ist“, so Kaiser. „Es verwendet Elemente, die der Nutzer aus CE-Geräten wie Smartphones oder Tablet-PCs kennt.“ IAV hat auf dieser Basis die Software für die Grafikdarstellung neu entwickelt sowie bestehende Applikationen für vier CLAAS-Maschinen (zwei Traktoren, Mähdrescher und Häcksler) portiert, zusammengeführt und auf der neuen Plattform implementiert.

Zu den technischen Herausforderungen gehörte neben der Softwareentwicklung auch die Integration des neuen Touchscreens. „Wir mussten ihn immun gegen elektromagnetische Strahlung machen“, berichtet Projektleiter Uwe Möller. „Unter Hochspannungsleitungen oder in der Nähe von Flughäfen kann es sonst zu Fehlbedienungen kommen, den sogenannten Ghost-Touches.“ Auch in die kompakte Konstruktion des Bordcomputers haben die IAV-Experten viel Zeit investiert. Sie ist an die bekannten Tablet-PCs angelehnt und mit einer Dicke von nur 46 Millimetern relativ schlank ausgefallen. Bei der Gehäusekonstruktion wurde das Team vom IAV-Bereich Pkw-Interieur unterstützt. Für die Prototypenfertigung arbeiteten die Entwickler mit ihren Kollegen von der IAV-Produktionssteuerung zusammen.

Das Projekt startete Anfang 2014 und wird Mitte 2018 abgeschlossen sein – bis auf die dann beginnende laufende Modellpflege. Die Freigabe der Hardware erfolgte Ende 2016, und mittlerweile liefert IAV bereits kleinere Stückzahlen in Serie an CLAAS. Die Umstellung auf die neue Generation erfolgt in Stufen. Sobald diese abgeschlossen ist, werden die Produktionszahlen wie beim Vorgängermodell liegen.

Leistungsreserven für neue Assistenzsysteme

Dank ihrer leistungsfähigen Hardware ist die neue CEBIS-Generation für künftige Anforderungen bestens vorbereitet. „In der Landwirtschaft werden in den nächsten Jahren immer mehr Assistenzsysteme zum Einsatz kommen, zum Beispiel für das teilautonome Fahren“, erklärt Kaiser. „Dadurch soll etwa beim Mähen der Felder die Überlappung zwischen den benachbarten Bahnen auf nur wenige Zentimeter sinken.“ Die Performance des CEBIS-Bordcomputers würde für diese Anwendung ausreichen. Auch die künftige Integration weiterer Applikationen von Drittanbietern, zum Beispiel für Anbaugeräte am ISO-Bus, ist möglich.

Über die Weiterentwicklung der Hardware denkt das Team von Kaiser bereits heute nach. Auf der Agenda steht unter anderem die Erweiterung des Flash-Speichers sowie die Integration eines High-Speed-Interfaces. „Derartige Interfaces werden in Zukunft Einzug in Landmaschinen halten, zum Beispiel für datenintensive Anwendungen wie Firmware-Updates oder kamerabasierte Assistenzsysteme“, so Möller. Aber auch die „klassischen“ Schnittstellen wie CAN und RS232 sind weiter gefragt, sodass auch zusätzliche CAN- und serielle Interfaces geplant sind.

CEBIS Touch

CPU: Freescale i.MX 6 Dual Core (800 MHz)
OS: Windows Embedded Compact 2013
RAM: 1 GB DDR3 SDRAM
Flash: 1 GB NAND-Flash
Display: 12,1 Zoll, 1.280 x 800, kapazitiver Multitouch (max. 4 Finger)
Gehäuse: 216x306x46mm(HxBxT)
Schutzklasse: IP6K4 (Front), IP5K2 (Rückseite)
Gewicht: 1.800 Gramm
Schnittstellen: CAN (2 x), RS232, USB (2 x), Ethernet 100 BASE-TX, Video in (2 x Fakra), SD-Karte

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