Neues Emissionslabor kann auch elektrisch

Immer strengere Emissionsvorgaben, neue Messparameter und länderspezifische Testfälle: Mit der zunehmenden Komplexität moderner Antriebsstränge steigen auch die Anforderungen an Mess- und Prüfsysteme. Ein neuer Prüfstand von IAV in Berlin bietet modernste Messtechnik für alle gasförmigen Standardemissionen sowie für Masse und Anzahl der Partikel. Auch Hybrid- und Elektrofahrzeuge können untersucht werden.

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Aufbauend auf seiner langjährigen Expertise in Prüf- und Messverfahren hat IAV eine Infrastruktur bestehend aus modernsten Messgeräten und Anlagen für Gesamtfahrzeug, Systeme und Komponenten geschaffen.

Mit dem im Oktober in Betrieb genommenen „Emissionsrollenprüfstand 4“ erweitert IAV das Angebot für seine Kunden um eine sehr potente Testeinrichtung, in der neben Pkws auch mittelschwere Nutzfahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 4.770 kg sowie elektrifizierte Fahrzeuge untersucht werden können. Die Allrad-Rollenprüfanlage liefert eine Systemleistung von 150 kW pro Achse und ermöglicht präzise, reproduzierbare Testergebnisse.

Breiteres Testspektrum, mehr Fahrzyklen

Über das WLTP-Testverfahren hinaus können neben den gesetzlich vorgeschriebenen Fahrzyklen auch vermehrt eigene, anspruchsvollere Testprofile gefahren werden. Neben der gesetzlich geforderten CVS Emissionsmessung bietet das neue Testlabor auch kontinuierliche Messverfahren an und ist damit auch für die Entwicklungsbegleitung das richtige Werkzeug.

»Durch die Kapazitätserweiterung mit einer Anlage die mehr kann als nur den gesetzlichen Standard abzubilden, bieten wir unseren Kunden einen echten Mehrwert.«

Bernd Poytinger — Abteilungsleiter für Roller Chassis Dynamometer

Für die maximale Reproduzierbarkeit von Messungen und die realitätsnahe Abbildung von Straßenfahrszenarien ist in unserer neuen Testeinrichtung zudem auch der Einsatz von Fahrrobotern in Kombination mit unserer bewährten Simulationsumgebung vorgesehen.

Um die SOP-Ziele der Kunden zu erreichen, kann auch diese Anlage im Mehrschichtbetrieb laufen.

Schnellladesäule als Ankerpunkt für E-Fahrzeugmessungen

Die verschiedenen Teilbereiche der Anlage hat IAV bestmöglich integriert, und erhöht so die Effizienz der gesamten Anlage.

Für Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge verfügt IAV in der Prüfkammer spätestens ab Anfang 2021 über eine 300 kW DC-Schnellladesäule, und kann dort u.a. Reichweitenmessungen durchführen sowie mithilfe spezieller Messtechnik die Energieströme von Batterien z.B. beim Laden und Rekuperieren differenziert untersuchen.

Ein effizientes Batteriemanagement und eine gründliche Kontrolle der Batteriespeicher sind wesentliche Voraussetzungen, um die Sicherheit von Elektroautos zu garantieren und eine möglichst große Reichweite zu erzielen.

Mit der neuen Anlage ist ein weiteres Stück High-Tech in unseren denkmalgeschützten ehemaligen Betriebshof für Omnibusse aus dem Jahr 1927 eingezogen. Damit verfügt IAV allein in Berlin über vier hochmoderne Rollen-Prüfstände mit modernster Emissionsmesstechnik, inklusive einer Höhenklimarolle bei der sich im gesamten Druckspektrum von 1.000 bis 500 mbar Temperaturen von minus 30 °C bis plus 40 °C einstellen lassen.

„Mit dem neuen Prüfstand bieten wir unseren Kunden nicht nur zukunftsweisende Komplettlösungen zur Emissionsprüfung, sondern unterstützen auch die Erprobung und Entwicklung elektrischer Antriebsformen“, sagt Thorsten Stappenbeck, Fachbereichsleiter für Prüffelder bei IAV.

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