
KoFeMo: Innovative Forschung für bessere Luftqualität
Im Rahmen von KoFeMo analysiert IAV gemeinsam mit den Projektpartnern, wie Bremsen- und Reifenemissionen im Alltag entstehen und welche Faktoren sie beeinflussen. Dafür kommt ein von IAV speziell ausgestattetes Messfahrzeug zum Einsatz, das Feinstaubdaten hochfrequent und in Echtzeit sammelt. Diese Daten werden in eine Datenbank übertragen und mithilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz ausgewertet. Ziel ist es, auf Basis dieser Analysen sowohl hardware- als auch modellbasierte Lösungen zu entwickeln, die direkt im Mobilitätssektor angewendet werden können – etwa durch intelligente Verkehrsflusssteuerungen.
Dr. Toni Feißel, Fachreferent für Non-Exhaust Emissionen bei IAV, betont: „Die Einführung der Grenzwerte durch die Euro 7 Gesetzgebung definiert einen klaren Rahmen. Unsere Forschung geht jedoch einen Schritt weiter, indem wir Emissionen nicht nur unter Prüfstandsbedingungen, sondern auch unter realen Fahrtbedingungen analysieren. Wir definieren damit den Prüfstandard von morgen.“
Von der Analyse zur Lösung
„Unsere Forschung zeigt, dass die Reduktion von Bremsen- und Reifenemissionen nicht nur technisch realisierbar ist, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung von Luftqualität und zum Umweltschutz leisten kann. Wir möchten mit unserer Arbeit zeigen, dass Innovation und Verantwortung Hand in Hand gehen können“, so Dr. Feißel weiter.

Bedeutung für Mobilität und Gesellschaft
KoFeMo liefert wichtige Erkenntnisse für die Automobilindustrie, die Gesetzgebung und die Stadtentwicklung. Die Ergebnisse ebnen den Weg für eine emissionsärmere Mobilität und zeigen, wie datenbasierte Innovationen konkrete Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Bereich Feinstaub und Mobilität ermöglichen. IAV positioniert sich damit als starker Partner für innovative und verantwortungsvolle Mobilitätslösungen.
Das Projekt KoFeMo wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 300.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Faktencheck
Non-Exhaust Emissionen wie Reifen- und Bremsabrieb machen den Großteil der fahrzeugbedingten Feinstaubemissionen aus. Ab 2026 und 2028 gelten neue Grenzwerte – die Fakten sehen Sie hier in einer kurzen Übersicht.
Mehr erfahren
Non-Exhaust Emissionen
- Der Kraftfahrzeugsektor ist für etwa 10 % der Feinstaubemissionen in der EU verantwortlich.
- Non-Exhaust Emissions-Quellen machen derzeit bis zu 70 % der fahrzeugbezogenen Feinstaubemissionen aus.
- Der Reifenabrieb ist für über 40 % der Mikroplastikemissionen in der EU verantwortlich.
Bremsenregulierung ab 2026 durch Euro 7
- 7 mg/km (Verbrennungsmotor und Hybrid)
- 3 mg/km (Elektrofahrzeug)
Reifenregulierung ab 2028 durch Euro 7
- Reifen C1, C2, C3
- mg/km*t – Grenzwert: noch festzulegen
KoFeMo-Projektpartner
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
- Füllner & Partner GmbH
- Novel Sense UG
- Industrieelektronik Brandenburg GmbH
- IAV GmbH

Über den mFUND des Bundesministeriums für Verkehr (BMV):
Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung sowie durch die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek. Weitere Informationen finden Sie unter www.mFUND.de.
