Und was sagt der Fahrer?

Reiner Zern hat den Doppeldeckerbus Elcty auf den Großglockner gesteuert. Ganz ohne Schweißperlen.

Gar nicht so leicht, von Reiner Zern eine Antwort zu bekommen. Der Mann kennt seine Vorschriften: Am Steuer wird nicht geplaudert.

Dabei wollen wir ja nur kurz hören, wie es sich anfühlt, mit einem elektrischen Doppeldecker, der schon leer zehn Tonnen auf die Waage bringt, auf den höchsten Berg der österreichischen Alpen…

… also gut, Parkplatz suchen, rechts ran fahren – jetzt können wir reden.

Reiner, dieser Bus ist ja eigentlich ein eingefleischter Städter. Wie macht er sich im Hochgebirge?

Ich bin überrascht: Ich hatte erst Bedenken, wie es so den Berg hochgehen würde, aber der Bus meistert das völlig problemlos. Sogar der Stromverbrauch bleibt im Rahmen. Die Rekuperation bergab ist auch besser als erwartet: Man kommt quasi fast voll wieder unten an.*

Keine Auffälligkeiten?

Nur die überraschten Reaktionen der Leute hier, ob es sich tatsächlich um einen Elektrobus handelt.

Dein persönliches Fazit?

Mein Fazit ist, dass – jedenfalls wenn es sich nicht um eine Spaßfahrt mit möglichst viel Motorenlärm handelt – Elektro hier die deutlich bessere Alternative ist. Weil es vom Fahren her, vom Drehmoment, von der Kraftentfaltung völlig unkritisch ist.

Wie äußert sich das?

Wenn man anhalten und in der Steigung anfahren muss, hat man als Busfahrer normalerweise Schweißperlen auf der Stirn. Das entfällt hier vollkommen. Es ist ein sehr entspanntes Fahren.

* Der Elcty hat bei der Fahrt auf den Großglockner 41 Prozent der Batterieladung verbraucht. In der Abfahrt wurden durch Rekuperation 24 Prozent wieder aufgeladen, also mehr als die Hälfte. Mehr zu den technischen Erkenntnissen aus der Erprobung hier.

Der Berg ruft

Die Großglockner Hochalpenstraße: ultimativer Test für Mensch und Maschine.

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