#IAV40

Mit Volldampf ins neue Millennium

Dass sich mit Wasserdampf Dinge in Bewegung setzen lassen, ist seit rund tausend Jahren bekannt und seitdem vielfach genutzt worden, für Pumpen, Boote und Eisenbahnen. Kurz vor dem vergangenen Jahrtausendwechsel untersuchte IAV die mögliche Anwendung im Auto.  

Ausgangspunkt waren Tests in kleinen Blockheizkraftwerken, die zeigten, dass Schadstoffemissionen bei diesen Brennern unterhalb der Nachweisgrenze lagen. In der Folge diskutierten IAV-Expert:innen verschiedene Antriebskonzepte für die Kombination mit den neuen leistungsstarken Brennern, und das Dampfmotorkonzept setzte sich durch. 

„Keim der Idee war ein Patent für einen sogenannten Porenbrenner, der Kraftstoffe nahezu emissionsfrei verbrennen kann“, erinnert sich Carsten von Essen, damaliger Student bei IAV, der 1998 zum eigens gegründeten Tochterunternehmen TEA wechselte. 

Und ganz gleich, ob Benzin, Diesel, Raps oder Erdgas – die so genannte „Zero Emission Engine“ vertrug alle flüssigen und gasförmigen Kraftstoffe. Allerdings ließ der Wirkungsgrad des Dampfmotors noch Wünsche offen, und das Förderprojekt lief 2001 aus. 

IAV wurde durch den Dampfmotor einmal mehr als extrem innovativ in der Motorenentwicklung wahrgenommen.  

Weitere Meilensteine in dieser Hinsicht waren Entwicklungen eines aufgeladenen Wasserstoffverbrennungsmotors mit Direkteinblasung für Gabelstapler in 2008; eines Elektrolysesystems zur Herstellung von CO2-neutralem Wasserstoff im Rahmen des Forschungsprojekts „ecoPtG“ in 2016 sowie Versuche mit einem 1-Zylindermotor zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs mittels Vorkammerzündung in 2018.