#IAV40

Sparwunder Öko-Polo – seiner Zeit weit voraus

Diesel-Direkteinspritzung, Partikelfilter und G-Lader – der Öko-Polo war ein Pionier. Und mit 1,7 Liter auf 100 Kilometer ein Spritspar-Weltmeister.

Ein extrem sparsames und umweltfreundliches Antriebskonzept – so lautete das Ziel von VW nach den Jahren der Energiekrisen. Gemeinsam mit IAV wurde Mitte der 80er Jahre eine Lösung gefunden: Ein 2-Zylinder-Dieselmotor mit einem Hubraum von 860 Kubikzentimetern, der auf Direkteinspritzung umgestellt und mithilfe eines mechanischen Kompressors (G-Lader) aufgeladen wurde – Downsizing par excellence im VW Polo II. Zur optimalen Energienutzung diente ein Start-Stopp-System mit Schwung-Nutz-Automatik – der Öko-Polo war geboren.

„Der mechanische G-Lader, der kleine direkteinspritzende Dieselmotor und der Partikelfilter waren für mich die drei herausragenden Innovationen, die es bei einem Pkw-Antrieb so überhaupt noch nicht gegeben hat“, erinnert sich Gerhard Buschmann, seinerzeit Teamleiter Motorenentwicklung des Motorversuchs Berlin bei IAV.

Auf einer Testfahrt von Wolfsburg nach Südfrankreich zeigte der Öko-Polo 1987 sein Potential. Über die rund 1.300 Kilometer lange Strecke verbrauchte er durchschnittlich 1,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer.

Die Antriebstechnik kam in zahlreichen Projekten zur Anwendung, der Öko-Polo selbst blieb aber ein Studienobjekt. Allerdings waren die Versuchsergebnisse der Prototypen so positiv, dass 50 Fahrzeuge für einen Flottentest umgebaut und über zwei Jahre in Berlin erprobt wurden – die Entwicklungskosten teilten sich das Bundesforschungsministerium, das Land Berlin und VW.

1987: Öko-Polo Rekordfahrt von Wolfsburg nach Marignane über 1.500 km: Verbrauchsrekord mit 1.7 l/100 km

1987: Öko-Polo Rekordfahrt von Wolfsburg nach Marignane über 1.300 km: Verbrauchsrekord mit 1,7 l/100 km