Mit optimierten Prozessen zur modellbasierten Kalibration

Das IAV-Produkt „IAV EasyDoE“ bietet viele neue Features, darunter Templates und Datenplausibilisierung

Seit Jahren bewährt sich IAV EasyDoE, demnächst mit neuem Release unter dem Namen IAV Kasai, als Werkzeug für die modellbasierte Kalibrierung mithilfe der Methode „Design of Experiments“. Das Produkt reduziert die Zahl der Versuche deutlich und sorgt für einheitliche und optimierte Prozesse. Außerdem macht es Experten­wissen einfach verfügbar, weil dank des Template-Konzeptes auch unerfahrene Anwender sicher durch die Kalibrierung geführt werden. IAV EasyDoE wurde im vergangenen Jahr deutlich weiterentwickelt und plant für 2017 zusätzliche Features.

IAV EasyDoE begleitet den Applikateur während der gesamten modellbasierten Kalibrierung: Vor den Messungen unterstützt das Produkt bei der Definition der Aufgabe und beim Testdesign, danach begleitet es den Nutzer bei der Datenaufbereitung und der Modell­bildung, bei der Optimierung und Evaluation sowie bei der Bedatung des Steuergerätes. „IAV EasyDoE führt zu einheitlichen und optimierten Prozessen, die in puncto Qualitätsstandards nachvollziehbar und dokumentierbar sind“, sagt Dr. Carsten Haukap, Projektleiter und Produktmanager für IAV EasyDoE. „Für uns war der Prozess­gedanke zentral, weil es bei der Kalibrierung immer wiederkehrende Aufgaben gibt – etwa die Bedatung von Fahrzeug­derivaten auf Grundlage eines Basisfahrzeugs.“

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Erfahrungswissen einfach teilen

Bei solchen Prozessen führt IAV EasyDoE ebenso zu schnelleren und besseren Ergebnissen wie beim Einsatz neuer Mitarbeiter ohne ausgeprägte Spezialkenntnisse: Erfahrene Nutzer können ihr Wissen in Templates einfließen lassen, die in einer Datenbank abgelegt werden und danach team- oder unternehmensweit zur Verfügung stehen. „Das Produkt führt unerfahrene Anwender nicht nur durch den gesamten Prozess – es stellt auch wesentliche Einstellungen für die notwendigen Methoden und Bereichsdefinitionen zur Verfügung“, erklärt Nino Sandmeier, Entwicklungsingenieur bei IAV.

Durch sein Plug-in-Konzept ist IAV EasyDoE offen für viele Anwendungs­bereiche. Zu den Plug-ins gehören „OptiMap“ für die globale Optimierung der Kennfelder von Diesel- und Ottomotoren in puncto Verbrauch sowie „RBot“, das eine Optimierung auf Basis einer bestehenden Kennfeld­struktur durchführt – etwa um den Verbrauch zu senken, ohne die Emissionen zu verschlechtern. „OptiPoints“ dient der Optimierung von Nutzfahrzeug­applikationen: Es bietet einen standardisierten Prozess, der die Emissionen sowohl an den vom Gesetzgeber vorgegebenen Betriebspunkten stationär als auch global im Zyklus optimiert. „TradeOff“ schließlich dient während der Vorentwicklung dazu, Versuche für einen Hardware­vergleich durchzuführen. Neben den von IAV gelieferten Funktionalitäten können Anwender aber auch eigene Plug-ins in IAV EasyDoE einbinden.

Regelbasierte Qualitätskontrolle

Im vergangenen Jahr wurden viele neue Funktionen in IAV EasyDoE integriert. Dazu gehört neben dem Template-Konzept unter anderem der „Data Quality Check“: Diese Datenplausibilisierung nutzt ein regelbasiertes Konzept, um beispielsweise Ausreißer in den Mess­werten zu erkennen und zu entfernen. „Der Nutzer legt diese Regeln an, wobei er auf einen auf Expertenwissen basierenden Katalog zurückgreifen kann, den wir mitliefern“, so Dr. Haukap. „Mit dem Data Quality Check lassen sich selbst große Datenmengen auf ihre Qualität überprüfen, was manuell sehr aufwendig wäre.“

Neu sind auch die multiplen lokalen Modelle in IAV EasyDoE. „Damit kann der Nutzer bis zu 20 Modelle an 100 Betriebspunkten erstellen“, so Sandmeier. „Dabei können bis zu drei Führungsgrößen wie beispielsweise Drehzahl, Last und Gangstufe zur Betriebs­punkt­definition verwendet werden.“ Durch das Template-Konzept lassen sich auch hier viele Definitionen einfach übernehmen. Mit Hilfe der lokalen Modelle können Applikateure zum Beispiel verschiedene applikative Konzepte auf einem hohen Genauigkeits­niveau einfach und schnell vergleichen.

Gemeinsamer Pool von Lizenzen

Weitere Neuerungen gibt es bei der Installation und beim Lizenzmodell: Durch die Installation über das Netzwerk kann ein Administrator IAV EasyDoE zentralisiert installieren und verwalten – ohne dass die Anwender sich darum kümmern müssen. Das neue Lizenzmodell mit „Floating-Lizenzen“ ermöglicht es einem großen Pool an Nutzern, das Tool gemeinsam zu verwenden – auch wenn nicht für jeden Anwender eine individuelle Lizenz zur Verfügung steht. Solange die Maximalzahl nicht überschritten ist, lassen sich Lizenzen aus dem Pool auschecken.

IAV EasyDoE ist über Europa, Japan und Nordamerika hinaus in vielen Ländern verfügbar: IAV kooperiert mit verschiedenen Resellern (in Brasilien, Indien, China und Südkorea), sodass Kunden einen Support in Landessprache bekommen können.

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